Die Kita-Fachzeitschrift TPS aus dem Klett Kita Verlag widmet sich in ihrer Ausgabe 3/2025 der “Kleidung”. Unsere Fachleute trugen mit zwei Artikeln dazu bei, das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.
Kleidung und Rollenbilder
Lisa Baganz und Eike Ostendorf-Servissoglou gehen der Frage nach, wie pädagogische Fachkräfte gendersensibel mit Rollenklischees umgehen, die die Kleidung betreffen. Obwohl wissenschaftliche Befunde immer klarer machen, dass Geschlecht ein Konstrukt ist, und es mehr gibt als männlich und weiblich, ist es den meisten Menschen nach wie vor wichtig, anhand der Kleidung direkt feststellen zu können, welchem Geschlecht sie eine Person zuordnen können. Kita-Kinder wissen daher schon früh, welche Farben und welche Kleidungsstücke welchem Geschlecht zugedacht sind – und finden das teilweise sehr ungerecht. Kitas sollten ein Ort sein, an dem Kinder sich ausprobieren können, an dem sie die Erwartungshaltung an Kleidung für Mädchen und Kleidung für Jungen durchkreuzen und an dem sie ihre eigene Geschlechterrolle konstruieren dürfen. Dazu sind Fachkräfte nötig, die das zulassen und sensibel begleiten. Was sie dazu wissen sollten, beschreibt der Beitrag.
Die Sicht einer Schneiderin
Miriam Herzog ist gelernte Schneiderin und arbeitet lange bei Hugo Boss sowie in einem eigenen Maßatelier für Brautmode und Theaterkostüme. Inzwischen sattelte sie um und arbeitet als Erzieherin im element-i Kinderhaus Steppkes. In einem Interview mit TPS berichtet sie über den Einfluss der Modebranche und wie sich der Umgang damit verändert hat. Schon Kita-Kinder seinen von Medienwelten geprägt, die auch ihr Bekleidungsvorlieben beeinflussten, sagt sie. Es sei daher wichtig, die Kita als Raum für das freie Erproben unterschiedlicher Rollen zu verstehen. Erwachsene ruft sie auf, angesichts der Kleiderwahl ihrer Kinder gelassen zu bleiben: “Sie werden ihre Identität und ihren Stil finden und auf dem Weg dahin vieles ausprobieren.”
Beide Beiträge stehen hier, mit freundlicher Genehmigung des Klett Kita Verlags, zum Download zur Verfügung:
- “Glitzer ist für alle da, falleri und fallera”, Beitrag von Lisa Baganz und Eike Ostendorf-Servissoglou, TPS 3/2025
- “Kinder interessieren Gucci und Prada wenig”, Interview mit Miriam Herzog, TPS 3/2025